Am 30. September 1978 um 23.55 Uhr
beginnt in der Schleife Schnelsen
Die letzte Fahrt der Hamburger Straßenbahn
Wir fahren sie immer noch. Jedes Jahr!

In der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober 1978 wurde der größte Fehler in der Hamburger Verkehrsgeschichte abschließend amtlich: Die Hamburger Straßenbahn drehte nach circa 88 Jahren ihre letzte Runde und verschwand damit, nach einem langwierigen Abbau seit dem Anfang der sechziger Jahre, vorerst endgültig aus dem Stadtbild der Hansestadt. Sie hat ihr bis zum letzten Tage treu gedient.

Bereits im nächsten Jahr begann der damit letzte planmäßige "Straßenbahn-Einmannfahrer" (so war seine offizielle Berufsbezeichnung, weil er ohne einen Schaffner fuhr und somit auch die Fahrkarten verkaufte) Edmund Spieß diese letzte Runde und damit letzte Fahrt mit seinem schwarzen Mercedes und weiteren Enthusiasten nach zu fahren.

Seitdem wird diese Tour jedes Jahr gefahren!

Da es deutlich mehr Spaß macht und auch bequemer ist zusammen in einem Gefährt zu fahren anstatt mit mehreren Autos, haben wir seit ein paar Jahren eine Absprache mit dem Hamburger Omnibusverein (HOV), der uns mit einem Schnellbus aus dieser Zeit unterstützt. Dieser Schnellbus, ein Daimler-Benz O 305, Baujahr: 1984, ist zwar, wie Sie sehen, deutlich später in Dienst gestellt wurden, die Baureihe war aber schon zu Straßenbahnzeiten weit verbreitet.

Deshalb an dieser Stelle ein dickes und fettes Shoutout an den Hamburger Omnibusverein und alle anderen Organisationen, die sich um den Erhalt und den Betrieb von alten Verkehrsmitteln kümmern und dafür jeden müden Euro gebrauchen können und auch müssen.
Support your local Museumsbahn! oder Verein.
(Der Link führt auf eine Seite des VVM, die Quellen für Interessierte aufzeigt.)

Ich möchte Sie einladen das nächste Mal mitzukommen.

• Einstiegsmöglichkeiten: 23.30 Uhr, Haltestelle Nedderfeld,
  23.55 Uhr Kehrschleife Schnelsen, Wählingsallee, Lokal: "Zur Endstation".
• Fahrtverlauf: Schnelsen - Rathausmarkt - Schnelsen,
  dann Einrücken zum Betriebshof Lokstedt, Nedderfeld.
• Kostenbeteiligung: "Was es Ihnen wert ist."
  Allerdings mindestens Straßenbahnrot wäre schon nicht schlecht.
• Neben mir, Thomas Müller (thmueller{at}thmueller.net), steht Chris Mangelsdorf vor dem HOV dafür gerade, daß er auf seine Kosten kommt. Hausrecht, wenn soetwas einmal nötig wird, haben wir, sowie die Vertreter und Fahrer des HOV.

Uns ist wichtig zu betonen, daß es sich bei dieser Fahrt nicht um eine Fahrt mit einem historischen Omnibus handelt (Der sicher jeden Fahrgast verdient hat!!!), sondern um einen stillen Protest für und eine Erinnerung an die Hamburger Straßenbahn. Wir bitten das zu beachten.

Wir würden uns wünschen, eines Tages kommen alle, die an der Hambuger Straßenbahn festhalten und sie wieder einführen wollen, und fahren mit. Der HOV hat sicher noch ein paar Busse in der Hinterhand und es gibt ja noch, wie es begonnen hat, Privatwagen.

Ein Flyer für die Fahrt 2022.

Die angegebenen Links sind obsolet. Das bessere PDF finden Sie hier.